Biel - Halbmarathon nach der Nacht auf dem Rad
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Bereits am Freitag Nachmittag erwähnte Sonja im Scherz, das ich am Samstag Mittag noch den Halbmarathon laufen könnte.
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Kaum hatte sie diesen Gedanken ausgesprochen merkte Sie schon wie meine Augen blitzten :-) auf die wahnwitzige Idee wäre
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ich nie von alleine gekommen, nach 100 km Radbegleitung noch schnell einen Halbmarathon laufen :-)
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Nach dem Günther seine 100 Kilometer in 11 Stunden 09 gemeistert hatte und wir bereits kurz nach 9 Uhr im Ziel waren,
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blieb mir genügend Zeit mich nach zu melden. Danach fuhr ich mit dem Rad ins Hotel und legte mich etwas aufs Ohr, nach
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etwa 2 Stunden schlaf weckte mich Sonja. Laufklamotten an und ab ging es zum Start, allerdings war ich immer noch nicht
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ganz wach ;-) Mittlerweile waren die Temperaturen auch etwas gestiegen und ich hatte mir den Streckenplan nicht so genau
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angeschaut, zusätzlich hatte ich keinen Pulsgurt dabei, somit sollte dieser Lauf etwas Besonderes werden.
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Am Anfang schien es so als würden hier nur einige wenige Läufer an den Start gehen, allerdings füllte sich das Startgebiet
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nach und nach. Um 14 Uhr erfolgte der Start und ich war gerade so wach :-) Zum Ziel hatte ich mir gesetzt den Halbmarathon
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nach dieser langen Nacht in 1:45 zu laufen. Das interessante an dieser Aufgabe war die Tatsache das ich rein nach meinem
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Körpergefühl lief und mir keine Herzfrequenzen als Anhaltspunkt dienten und mit meinem Tempogefühl ist das ja so eine Sache ;-)
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Die ersten 3 Kilometer waren beschildert, danach war die Beschilderung ähnlich wie beim Ultra, sprich alle 5 Kilometer.
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Die Durchgangszeit bei Kilometer 5 betrug 23:17, logisch ein Hintsch halt :-) ein wenig zu schnell, aber ich fühlte mich gut und
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hatte auch keine Probleme mit meinem Arsch, dem wohl die Stunden im Radsattel nichts ausmachten. Trotzdem versuchte ich
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etwas das Tempo raus zu nehmen, was nicht schwer fiel! Die Strecke war im Profil sehr unruhig, rauf und runter um ein Wald-
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stück, mittlerweile waren die Temperaturen bei 26 Grad angekommen. Kilometer 10 nach 43:45, die Sonne brannte und der
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Kurs wurde nicht leichter, ganz ganz langsam meldete sich mein Magen! Ich hatte Hunger!
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Kilometer 15, jetzt war ich genau auf dem 5er Schnitt sprich 1:15 allerdings ging es mit mir zu Ende! Erst recht als noch ein
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längerer Anstieg zwischen Kilometer 15 und 16 vor mir auftauchte. Das Hungergefühl wurde immer stärker und ich hätte
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sofort einen Imbissbude gebraucht ;-) im Nachhinein war das logisch das ich einen “Hungerast” bekam. Die ganze Nacht hatte
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ich nur ein wenig Brot gegessen, in der Pause vor dem Halbmarathon war mir schlafen wichtiger. Mein Körper lief bzw. ging
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jetzt auf dem letzten Tropfen Energie. Nach 1:53:22 war ich dann endlich im Ziel *schnauf* Sonja sah sofort das ich nicht mehr
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ganz fit war und wurde von mir dann in einem Befehlston sofort los geschickt mir was Essbares zu besorgen :-) Ich denke mal
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so ca. 10 Minuten nach meinem Zieleinlauf futterte ich schon eine Bratwurst mit Pommes und das geliebte Cola durfte natürlich
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auch nicht fehlen.
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Insgesamt war es eine interessante Erfahrung, wann hat man schon mal die Möglichkeit zu testen wie der Körper nach 100 km
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Rad fahren und einer durchgemachten Nacht reagiert :-) Der Halbmarathon in Biel ist auf jeden Fall keiner für schnelle Zeiten,
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das Teil hat es in sich!
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