Stuttgart 2012 - Frischlinge am Werk

 

Nach einigen Jahren ohne Beteiligung am Stuttgart Lauf stand er dieses Jahr mal wieder auf dem Programm unter dem Motto

„ Frischlinge ans Werk“ Die diesjährigen „Opfer“ waren Jochen und Steffen, die beide ihren ersten Halbmarathon laufen wollten.

Die Vorbereitung wurde mit Hilfe eines Trainingsplan von Herbert Steffny gestaltet und die wöchentlichen Mails der Beiden liessen

hoffen das diese gelingt.

 

 

Am Samstag war ich dann mit meiner Tochter und Steffen beim gemütlichen Maultaschen essen und natürlich bei der Abholung

unserer Startnummern. Töchterchen Tina lernte zum ersten Mal ein Stadion von innen kennen und war beim Zuschauen des Julchenlaufs

sehr interessiert. Klare Ansage von Ihr: “Papa, nächstes Jahr möche ich auch ins Stadion laufen“ :-)

 

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Wir sind in Stuttgart, auch wenn ein Müncher Automobil-

hersteller den Ton angibt

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Maultaschenparty vor dem Stadion

 

 

 

 

Am Sonntag morgen war dann der Treffpunkt pünktlich um 8 Uhr auf der Brücke vor der Schleyer-Halle. Der HERR Coach hatte die

Ruhe weg  und fuhr pünktlich um 7:59 mit der Stadtbahn vor. Die Jungs waren gut drauf, das Wetter war bewölkt und nichts von den

ganz heißen Temperaturen vom Vortag zu sehen.

Kilometer

Zeit

Herzfr.

1

6:03

133

2

5:27

139

3

5:38

141

4

5:35

144

5

5:14

143

6

5:46

144

7

4:58

142

8

5:27

143

9

5:26

147

10

5:54

147

11

5:02

147

12

5:29

145

13

5:25

144

14

5:30

144

15

5:18

150

16

5:26

149

17

5:25

150

18

5:26

151

19

5:27

151

20

5:35

149

21

5:21

149

0,095

0:40

149

 

1:55:34

145

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Jochen und Steffen vor dem Start

 

Erste positive Überraschung war dann die Durchsage, das der Start pünktlich um 9 Uhr

erfolgen wird. Wer die Veranstaltung kennt, weiß das dies eigentlich eher „ungewöhnlich“

ist. Der Start wurde blockweise durchgeführt und so durften wir ca. 8-10 Minuten nach

den Topläufern auch auf die Strecke.

 

Auf den ersten Kilometern galt es erst einmal das richtige Tempo zu finden und im

Gewühl meine zwei Schützlinge nicht zu verlieren. Nach 2-3 Kilometern hatte ich dann

doch etwas das Gefühl das es schwül ist, natürlich lange nicht so wie angekündigt, aber

so richtig kühl empfand ich es nicht. Steffen war immer wieder vor mir unterwegs und

machte einen guten Eindruck. So liess ich ihn auch „gewähren“ als er nach 4 Kilometer

schneller wurde, ganz nach dem Motto: „wenn es schief geht, sehe ich ihn später eh wieder“.

 

Somit kümmerte ich mich jetzt um Jochen und schon nach 5-6 Kilometern hatte ich das Gefühl mit Jochen am Laufstil zu erkennen,

Jochen`s kurze schnelle Schritte hörte ich aus den Geräuschen deutlich raus, so musste ich mich nicht mal gross umdrehen um zu wissen ob er

noch da ist. Am Neckar angekommen ging es jetzt in Richtung Hofen, beim dortigen Anstieg wurde ich von einem Läufer auf meine Erlebnisse

mit Henry Wanyoike angesprochen. Wir unterhielten uns ein wenig und nach kurzer gemeinsamen Wegstrecke macht er sich auf den Weg „ um

mal zu schauen was für eine Zielzeit da vorne auf dem Ballon steht“

 

Bei der Getränkestation in Hofen ging dann die Herzfrequenz kurzfristig deutlich in die Höhe; irgendwie hatte ich etwas getröttelt beim

Abholen der Becher so das ich Jochen aus den Augen verlor. Der erste Gedanke: „SCHEIßE“ , zum Glück habe ich ihn ein paar Meter

später wieder genau da wo ich ihn haben will: neben bzw. hinter mir. In Mühlhausen kurz nach Kilometer 10 „dreht“ dann der Kurs und es

ging am Neckar entlang Richtung Münster und Bad Cannstatt. Unser Zwischenzeit von XXX liess da schon erkennen das wir auf einem

guten Weg waren. Die nächsten 1,2 Kilometer ist  es etwas eng auf der Strecke, aber man kann trotzdem sehr gut sein Tempo laufen.

 

In Münster hatten wir eine Weile einen Läufer im Deutschland-Dress und mit Vuvzella vor uns, im Spaß sage ich zu Jochen: So lange der

noch trötet hat er noch Luft ;-) Nach und nach kommen wir in die Phase des Laufs wo wir eher am Überholen sind! Wir halten unser Tempo,

aber einige Mitstreiter sind platt. Die Passage durch Bad Cannstatt war für mich auch neu bzw. ich kann mich nicht mehr daran erinnern

hier schon einmal gelaufen zu sein ( das Alter ;-). Ich bereitete Jochen auf dem Weg Richtung Cannstatter Wasen langsam auf den

„Deckerbuckel“ bei Kilometer 18,5 vor. Hier sahen wir auch das erste Mal leider einen Krankenwagen auf der Strecke und deutlich

dargestellt das ein Halbmarathon keine Shoppingtour ist.

 

Das Tempo blieb gleich bei ca. 5:25 und Jochen lief direkt hinter mir den vorletzten Anstieg. Nach einer kurzen flachen Passage folgte der

letzte Anstieg, ca. 300 m bei den Motorenwerken von Daimler. Jochen war mir bisher ohne Problem gefolgt, nach der Hälfte des Anstiegs

hatte ich auf einmal das Gefühl Jochen`s kurze, schnellen Schrittgeräusche nicht mehr zu hören. Na ja vermutlich hatte der Hintschomat

doch mehr Tempo gemacht als gewünscht auf jeden Fall war Jochen bei der Getränkestation bei Km 20 nicht mehr ganz so frisch ;-) Auf einen

Schlussspurt haben wir dann grosszügig verzichtet auch weil man den Einlauf ins Stadion ja geniessen soll  Jochen war mit seiner Zeit von

1:55:xx super zufrieden und wenn das der Athlet ist hat der „Coach“ das auch zu sein grins.

 

 

 

 

Ich war ebenfalls sehr zufrieden mit Jochen, wir sind in der zweiten Hälfte deutliche schneller gewesen und Jochen hatte auch keine Probleme

mit den leichten Anstiegen. Tja als Coach scheint das mit der Tempoeinteilung besser zu funktionieren als wenn ich für mich laufe ;-)

Die eigentlich Frage war jetzt: WO ist Steffen? Er hatte uns ja nach ca. 4,5 km „verlassen“, ein kurzer Anruf auf dem Handy und schon

war erwieder da :-) Steffen ist eine Kampfsau und mir war schon klar das er sich Quälen kann. Die Zeit 1:51:07 überraschte mich aber

dann positiv, vor allem wenn man sich anschaut wie schnell Steffen die zweiten 10 Kilometer gelaufen ist.

 

 

 

 

Zur Organisation der Veranstaltung kann man eigentlich nur gratulieren!. Nach dem ich die Jahre in der Stuttgarter City „geschwänzt“ habe

und in den 4 Starts davor vom Chaos bei der Kleiderabgabe bis zu fast schon tradionellen verspäteten Starts alles erlebt habe, gibt es dieses

Jahr wirklich überhaupt nichts meckern. Start pünktlich, Streckenverpflegung super, vor allem lange Getränkestationen, Zielverpflegung

super und auch die Rückgabe der Klamotten funktionierte. SO kann man in Stuttgart weitermachen, aber bitte bitte nicht Überschnappen

und glauben Stuttgart braucht einen Marathon!