Osterfelder Berglauf – was für eine Quälerei, aber geil :-)

 

 

Bei einem Start dieser Art kommt natürlich immer die Frage: Wer ist eigentlich “Schuld” das ich mir so einen Lauf in den Kopf gesetzt habe?

Die Frage ist relativ einfach zu beantworten: Mein Bruder *g* Schließlich hat der mich ziemlich genau vor einem Jahr mit nach

Garmisch-Patenkirchen genommen um dort zu wandern. Damals fiel mir auf der Bergstation der Alpspitzbahn ein Plakat für den

Osterfelder Berglauf auf ... gelesen und sofort diesen Reiz gespürt “das wäre doch mal was”

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem ICE ging es Nachts nach Garmisch um dort mit den ersten Touristen mit der Zahnradbahn zur Haltestelle Kreuzeck/Alpspitzbahn

zu fahren. Ich war sofort ziemlich wach: Die Berglaufgemeinde ist doch etwas völlig anderes als so ein Marathonfeld mit einig tausenden

Teilnehmer. Ich war vor allem am Beobachten mit welchen Schuhen gelaufen wird? Ich hatte mir natürlich auch Trailschuhe gekauft aber

so richtig glücklich war ich mit denn “Dingern” bisher nicht.

 

Sehr wichtig bei einem Berglauf ist natürlich das Wetter und wir hatten Glück :-) Es war zwar um das Ziel in 2000m Höhe noch etwas

neblig, aber die Sonne kam schon ein wenig raus und Gott sei Dank kein Regen in Sicht. Ich lief mich jetzt langsam warm und hatte mich

für meine “normalen” Laufschuhe entschieden. Es fielen mir hier schon einige “ältere” Teilnehmer auf und ich bekam große Augen,

ob ich in dem Alter noch so fit bin? In der Ergebnisliste waren glaube ich die ältesten Jahrgang 1944!!

 

mini-P1010131

Ok man sieht kein Weg, aber man kann erahnen

wie steil es hier über Serpentinen durch den Wald ging

10 Uhr - es geht los. Die ersten 1-2 Kilometer gestalten sich eher

harmlos, ich versuche aber trotzdem langsam zu laufen. Nach dem

Start führte es über normale Wanderwege leicht nach oben, ab

Kilometer 3 ging es dann langsam zur Sache.

 

Es ging nun durch den Wald nach oben, die Strecke wurde für

mich Stadtbübchen deutlich anstrengender. Der Plan in meinem

Kopf war klar: Wenn es zu steil wird, einfach gehen!

Das macht für mich mehr Sinn.

 

Kilometer 5: Luft holen war angesagt :-) Mir war klar das ich

noch lange nicht oben auf der Kreuzeck Bergstation war und

spürte leichte Verschleißerscheinungen: Ich hatte beim Gehen

eigentlich immer meine Oberkörper nach vorne gebeugt und

versuchte so, schnell weiter zu kommen. Dieses Vorgehen fand

mein Rücken überhaupt nicht toll, er zeigte durch leichte Schmerzen

deutlichen Widerstand. Das positive war zu diesem Zeitpunkt

schon: Etwas gelernt für den Großglockner Berglauf Mitte Juli

 

 

Die letzten 2 Kilometer zur Kreuzeck Bergstation forderten mich

doch gewaltig! Ich war schwer am Pumpen und viel am Gehen, jetzt

zeigten sich die wirklichen Bergläufer ... es gab sehr viele die

immer noch am Laufen waren, zwar langsam aber gleichmäßig.

 

Es begann jetzt langsam mein eigenes Rennen zu werden: Kein

Blick mehr für Wanderer die einen grüßen oder für kurze Worte mit

Mitläufern die einen überholten. Ich wollte einfach nur noch zu

dieser Bergstation, weil ich wußte, das danach ein wenig Erholung

möglich war.

 

Das Wetter hielt was er morgens versprach: Perfekt für so einen

“Scherz” wie ein Berglauf :-) Ich möchte mir diese Strecke nicht bei

Nässe oder ganz großer Hitze vorstellen.

 

mini-P1010127

Ein Teil der Kandhar Abfahrt hüstel für mich gilt da:

lieber im Sommer rauf, als im Winter runter *g*

 

 

Endlich kamen wir an der Kreuzeckalm auf 1581m Höhe an und ich

wusste das jetzt ein Stück folgte in dem es auch immer wieder

mal leicht runter geht. Die Kreuzeck Bahn braucht bis hier 7 Minuten

 ... ich war nur unwesentlich langsamer .... ich glaube so 1 Stunde ;-)

 

Die Wege waren jetzt breiter und  ich vermisste auch hier nicht die

Trailschuhe. An der Achalm angekommen baute sich die nächste

Herausforderung direkt vor einem auf: Gefühlt 1000m über einem

(ok ok es sind 120 Höhenmeter, verteilt auf 300-500m Strecke)

sieht man die Bergwachthütte.

 

Die Strecke vor mir zeigte einige Mitstreiter die langsam bergauf

schnauften, mir sollte es nicht besser gehen. Am Laufen war in

meinem Umfeld hier niemand mehr.

 

 

mini-P1010125

Von der Kreuzeck Bergstation (1.634m)

Richtung Hochalm (1708) - das war fast schon flach ;-)

mini-P1010117

Der Weg zur Bergwachthütte und spätestens hier war ich am Ende

mini-P1010115

Blick zurück: von der Bergwachthütte runter zur Achalm

 

 

Aus meiner Erinnerung des Vorjahrs hatte ich das Stück von der Bergwachthütte bis zum Felsdurchbruch als ziemlich kurz in

Erinnerung. Nach der Bergwachthütte gab es auch noch einmal ein Stück in dem ich richtig Laufen konnte und natürlich hatte ich

ein Blick auf die Uhr: Vielleicht doch unter 1:50? Tja diese Stück zog sich allerdings doch etwas und ich habe da wohl ein ,zwei

Höhenmeter nicht mehr im Kopf gehabt. Beim ersten Blick auf den Felsdurchbruch habe ich dann schwer gestaunt: Scheiße

ging es noch einmal hoch

 

mini-P1010108

Felsdurchbruch auf 1.922 Meter Höhe

mini-P1010110

Blick zum Felsdurchbruch auf 1.922 Meter Höhe

 

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Beim Abstieg leider im Nebel: die Bergstation der Alpspitz Bahn

mini-P1010103

Nur noch 200-300 Meter, aber ich war richtig platt

 

 

Nach dem Felsdurchbruch ging es dann noch einmal leicht bergab, aber man konnte das Ziel schon sehen. Ich war ziemlich müde und konnte

nur noch wenig laufen, sondern war meistens schnell am gehen (na ja schnell *g*). Der Blick hoch zur Bergstation hatte nichts motivierendes,

motivierendes einfach weil es noch einmal ordentlich hoch ging. Die letzten Meter kam mir ewig vor, aber nach 1:51:31 war es soweit..

ich war oben :-)

 

mini-P1010100

Der Blick vom Ziel auf die letzten 700-900 Meter

mini-P1010098

Also für Pokale war ich mal locker 45 Minuten zu spät dran :-)

 

Im Ziel angekommen schnappte ich mir erst mal 2-3 Apfelstücke,

ein Zeichen dafür, dass ich wirklich platt war. Nach kurzer Erholung gab

es dann “was leichtes” :-) und so nach etwa 40 Minuten wanderte ich

wieder ins Tal.

 

Die Bilder sind alle beim Runterlaufen von der Alpspitze zur Talstation

entstanden, das ging in 2 Stunden 10 ganz gemütlich. Der Lauf hat

richtig Spaß gemacht und 25 Euro Startgeld inkl. Talfahrt Alpspitzbahn

ist wirklich kein Geld. Diesen Lauf kann man somit nur empfehlen und

mal sehen, vielleicht probiere ich das auch noch einmal ;-)

 

 

mini-P1010099

Wichtig! Gesunde Sportlernahrung im Ziel *g*

 

 

KM

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

 

Zeit

5:43

6:45

8:56

9:25

6:28

9:16

11:30

12:52

11:06

8:08

11:42

 

 

Herzfr.

145

165

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Höhenm.

61

83

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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