Von meiner Begeisterung bei meinem ersten Halbmarathon wurde auch mein Freund Alexander angesteckt, so dass er sich auch für den Solitudelauf in Gerlingen angemeldet hatte. Gemeinsam fuhren wir nach Gerlingen und ich war schon ziemlich heiß drauf meine neuen Laufschuhe einzuweihen!!! Als weitere Neuheit hatte ich mir einen Gürtel mit vier kleinen Trinkfläschen gekauft um damit unabhängig von Verpflegungsstationen zu sein und nicht alles ins Gesicht zu bekommen.

Die Wochen zwischen dem Kemptener Halbmarathon und Gerlingen konnte ich gut trainieren, was damals hieß: Jeden Tag so ca. 8-10 km laufen, natürlich immer so schnell wie möglich :-) Wie immer hatte mir das Beobachten der anderen Teilnehmer vor dem Start sehr viel Spass gemacht.  Wie die sich alle warm machen hehehe echt toll!! Natürlich war mein Jogginganzug wieder dabei grins. Im Streckenprofil konnte man sehr gut erkennen, das es immer wieder kleinere Höhendifferenzen gab und bei km 16 ein “größerer” Anstieg auf uns wartete.

Gut motiviert gingen Alex und ich an den Start und die ersten Kilometer liefen sehr gut. Die Zwischenzeiten waren richtig schnell und das ständige auf und ab durch die Wälder zwischen Solitude und Bärenschlössle waren kein Problem. Für die ersten 10 km hatten wir gerade mal 50 Minuten gebraucht, aber jetzt wurde es erst richtig lustig !!!!

Bei einem kleinen Anstieg war eine Verpflegungsstation und wenn der Veranstalter da was zum Trinken anbietet, dann kann ich ja auch ohne gross nachzudenken zu meinem Fläschen greifen  und etwas trinken. Ich höre den Alex heute noch sagen: “So ein Schwachsinn, hier an einem Anstieg was zu trinken anzubieten“ ich dachte noch- eigentlich hat er recht, aber da war es schon zu spät: Ich bekam fürchterliches Seitenstechen und wurde immer langsamer, bis ich dann nur noch gehen konnte. Geschlagene 6 Minuten dauerte es bis das Seitenstechen wieder weg war, aber das waren bisher die interessantesten Minuten in meinem Läuferleben.

Es gingen mir verschiedene Gedanken durch den Kopf: Super jetzt rennt mir der Alexander davon-  so ein Scheiss ist mir im Training noch nie passiert- es geht nimmer ich hör auf . Nach so ca. 4 Minuten kam dann das Kampfschwein in mir zum Vorschein, das unbedingt ins Ziel wollte, egal wie !!!!!

Nach diesen langen 6 Minuten trabte ich wieder an, deutlich langsamer am Anfang, aber nach 2-3 km ging es dann wieder einigermaßen weiter. Allerdings war jetzt irgendwie jeder noch so kleine Hügel eine Herausforderung und ich war froh bei jeder Kilometermarke, dass es “wieder einer weniger “ ist.

Kurz vor dem Ziel gab es dann noch eine lustige Begegnung. Die Laufstrecke kreuzte einen Friedhof, sehr geschmackvoll... Ich dachte nur, vielleicht sollte ich mich hier hinlegen und in Frieden ruhen hehehe. Nach 1:53:32 war es dann soweit, das Ziel ist erreicht ! Ziemlich ausgepumpt komme ich an und Alexander steht schon wartend im Ziel. 1:51:34 bei seinem ersten Halbmarathon, echt eine starke Leistung. Ich bin allerdings auch zufrieden, denn trotz der grossen Probleme habe ich eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt.

Am Auto angekommen möchte ich meine Schuhe wechseln und was sehe ich da : Meine Laufschuhe stehen im Kofferraum, so dass ich auch diesen Halbmarathon in normalen Turnschuhen gelaufen bin hehehe echt clever : -)

 

 

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