Frankfurt Marathon - es geht voran

 

Nach dem kompletten Absturz im Frühjahr versuchte ich mein kleines „Comeback“ beim Frankfurt Marathon. Durch einen geschäftlichen Termin

hatte ich bereits eine Woche vor dem Marathon den Start-/Zielbereich gesehen und merkte das ich richtig heiss auf diesen Marathon war.

 

Ich machte mich am Samstag per Bahn auf den Weg und war guter Dinge: Das Training der letzten Wochen hatte sich positiv ausgewirkt

und innerhalb der Vorbereitung gab es auch keine längeren Ausfälle durch Krankheit. Beim Abholen der Startunterlage konnte ich dann schon

einmal ein bisserl die Atmosphäre in der Festhalle „schnuppern“. Dieser Zieleinlauf beeindruckte mich schon und die Vorstellung

am nächsten Tag hier einzulaufen sorgte für Vorfreude.

 

Am Sonntag lief alles seine geordneten Bahnen, wobei ich ein wenig zurückkehrte zur Einfachheit der ersten Marathonläufe:

Ich schrieb mir keine Zwischenzeiten auf den Arm, hatte keine Powergels oder Magnesium dabei und schmierte mir auch nicht die Beine

ein. Ich wollte einfach laufen so schnell so lang es ging! Im Kopf dachte ich erst einmal nur bis zum Halbmarathon und wollte dann mal

schauen wie ich mich danach fühle.

 

 

km

Zeit

Herzfr.

1

4:26

131?

2

4:20

156?

3

4:08

166

4

4:08

169

5

4:09

171

6

4:10

171

7

4:08

171

8

4:13

172

9

4:12

173

10

4:20

173

11

4:05

173

12

4:13

174

13

4:08

174

14

4:13

172

15

4:17

173

16

4:34

169

17

4:24

169

18

4:19

169

19

4:20

169

20

4:23

169

21

4:41

166

22

4:24

168

23

4:25

169

24

4:29

169

25

4:24

169

26

4:43

166

27

4:31

171

28

4:25

169

29

4:55

163

30

4:31

168

31

5:00

165

32

4:37

167

33

4:45

167

34

4:51

166

35

4:57

164

36

5:13

161

37

5:09

161

38

5:12

160

39

5:30

157

40

5:25

159

41

4:54

163

42

4:39

169

0,195

0:55

170

 

3:11:54

166

Im Startbereich war ich auch ziemlich ruhig und hockte noch eine ganze Weile auf der kleinen

Tribüne bevor ich meine Klamotten abgab. Mit meinem angegebenen Ziel unter 3:15 zu laufen

 kam ich in den ersten Startblock, allerdings war ich hier ein wenig zu spät dran! Meine Taktik war

eigentlich die erste Hälfte hinter dem 2:59 Pacemaker zu laufen, den konnte ich aber fast

nicht sehen (soweit weg war der).

 

 

10.00 Uhr - los ging es und ich fand ziemlich schnell einen guten Rhythmus.

Etwas Probleme hatte ich an manchen nassen Stellen der Straße, da empfand ich es etwas

rutschig (wer weiss vielleicht waren die Laufschuhe auch zu stark abgelatscht ;-). Mich verunsicherte

auch ein wenig die hohe Herzfrequenz und ich versuchte mich innerlich etwas zu beruhigen:

Es lief doch ;-)

 

In der Innenstadt herrschte eine tolle Stimmung wie man überhaupt sagen muss das die Strecke

nur wenige Stellen hatte, an den keine Zuschauer standen. Nach 10,11 Kilometer war der Ballon

mit 2:59 ziemlich nahe aber Herzfrequenzen über 170 machten mir doch etwas Sorgen.

Bei der Verpflegungsstelle bei Kilometer 15 entschied ich mich dann etwas Tempo rauszunehmen

Ich hatte noch nicht das Vertrauen in meine Leistung das ich mir sicher war mit dieser Belastung

gut durchzukommen.

 

Halbmarathon in 1:30:20 das passte und ich versuchte jetzt einfach von Kilometer zu Kilometer

zu denken. Das klappte auch ganz gut, klar wurden die Zeiten etwas langsamer aber für meine

Verhältnisse war das in Ordnung. An den Verpflegungsstellen nahm ich mir meistens 2 Becher

ging ein paar Schritte und gab wieder Gas.

 

Der entscheidende Bruch kam so nach 33,34 Kilometer jetzt war ich platt und musste

kämpfen. Es war mir auch nicht mehr möglich nach der Verpflegungsstelle wieder ein höheres

Tempo zu laufen, so pendelten sich die Zeiten leider deutlich über 5:00 ein. In dieser Phase verlor

ich ein wenig die Orientierung was die mögliche Endzeit betraf: Ich war der Meinung das ich

auf eine 3:13 rauslaufe! Um so überraschter war ich als ich nach 40 km auf meiner Uhr eine 3:01

stehen hatte.

 

Ich versuchte noch einmal zu puschen und für mich völlig ungewöhnlich: Ich konnte noch einmal

zulegen! Der Lauf in die Halle war richtig geil und die Stimmung super, allerdings reichte es nicht

ganz und so war die 3:11:54 leider 45 Sekunden langsamer als meine bisherige Bestzeit.

 

Trotzdem war ich sehr zufrieden, ich hatte mich mit Hilfe meines Trainers Günther wieder auf

Niveau von 2007 gebracht. Aus meiner Sicht bin ich sogar weiter als 2007! Wer die Zeiten vom

Paris Marathon anschaut sieht gleich das ich in Frankfurt gleichmässiger gelaufen bin und insgesamt

ein besseres Gefühl entwickelt habe welches Tempo ich laufen kann.

 

Zur Veranstaltung in Frankfurt kann man nur eines sagen: Ganzklar die NUMMER 1 in

Deutschland. Auch nach dem Zieldurchlauf fehlte es an nichts und die Kleiderrückgabe ist

von der Fläche her so grosszügig gestaltet das es ruckzuck ging und man seine Tasche hatte.

Ich hatte mich jetzt eigentlich auch schon darauf eingestellt zu meinem Hotel am Rebstockbad

zu laufen aber auch hier dran hatte der Veranstalter gedacht: Beim Rebstockbad ist ein großes 

Parkhaus und somit wurde vom Veranstalter einfach ein Shuttlebus eingesetzt hüstel einer

ist falsch! Die Busse fuhren im 3-5 Minutentakt!

 

Für mich steht ausser Frage das sowohl der Start- und Zielbereich mit der Messe top ist, die

Strecke mit ein paar Euro Investition in mehr zusätzliche Pacemaker die neue Weltrekord-

strecke 2012 wird, als auch der Zieleinlauf mit das Beste ist in Deutschland. Bei meinem Start

damals in Berlin waren einfach einige Dinge (Walker überholt nach 5 km, kompletter Stillstand

bei einer Baustelle usw.) die aus meiner Sicht Berlin nur zur Nummer 2 macht.