Es geht auch langsamer ... ;-)

 

Kilometer

Zeit

Herzfr.

1

4:13

167

2

4:17

168

3

4:24

168

4

4:20

168

5

4:27

168

6

5:08

157

7

4:52

151

8

5:12

152

9

4:50

148

10

5:19

152

11

4:32

158

12

4:35

155

13

5:09

150

14

4:59

152

15

10:37

108

16

12:37

95

17

5:04

137

18

5:27

146

19

5:15

149

20

5:22

150

21,1

6:33

151

 

2:00:03

141

Am letzten Wochenende war ich beim Halbmarathon in Filderstadt am Start und

hatte die Hoffnung dort an den erfolgreichen Start in Rommelshausen anknüpfen zu

können. Die Risiken waren allerdings von vorne herein klar: Am Freitag feierten wir

unsere Hochzeit im großen Kreis nach und am Samstag war ich den ganzen Tag mit

unserem Besuch unterwegs. Es bestand also eine Schlafdefizit gepaart von Füssen

die nicht gerade ausgeruht waren ;-)

 

Kurzfristig hatte sich mein Schwager Markus auch noch entschlossen an diesem Lauf

teilzunehmen und so trafen wir uns in Filderstadt morgens um 10 Uhr. Schon da

bemerkte ich das der Ehrgeiz im Kopf sich zu quälen nur sehr gering vorhanden war,

kein Vergleich zu der wilden Entschlossenheit in Rommelshausen.

 

Pünktlich um 11 Uhr ging es los - und es war erst einmal Gas geben angesagt. Bereits

nach 2-3 Km fühlte ich mich wie ein alter Mann, ich war müde und der Kopf ziemlich

lustlos. Das sind zwei Vorraussetzungen die nicht gerade leistungssteigernd wirken und

so waren doch eher schlechte Kilometerzeiten mit hoher Anstrengung die Folge.

Relativ schnell entwickelte sich dann ein “Baumann-Syndrom” bei mir, wie sinnvoll

ist es sich hier richtig zu quälen wenn dann am Ende eine 1:33 + X rausspringt?

Ist der Frust dann nicht viel grösser ? Die Entscheidung fiel dann nach etwa 5km,

mir war klar das da heute nix mehr kommt, weder vom Körper noch vom Kopf.

 

Ich nahm nun immer mehr das Tempo raus und war dann lange Zeit im Trainings-

modus unterwegs. In dieser Zeit beobachtet ich die vorbeiziehenden Läufer, teilweise

ist das schon heftig wie hart viele dafür arbeiten müssen um knapp unter einen 5er-

Schnitt pro Kilometer zu laufen. Die Laune war immer noch bestens, es war halt

einfach nicht mein Tag gewesen. Nach und nach stellte sich immer wieder die Frage:

Was macht eigentlich der Schwager Markus? Ist er tatsächlich Letzter? Hat er noch

eine Chance sein Ziel unter 2 Stunden zu laufen?

 

 

Mir persönlich war die Endzeit schon lange wurscht, ob jetzt 1:38 oder 2:01, das war egal. So entschloss ich mich nach 14 km

zum Spaziergänger zu werden um eventuell Markus gegen Ende des Laufs noch sinnvolle Unterstützung zu geben. Ok es hätte

sicherlich die Möglichkeit gegeben ihm entgegen zu laufen, aber dann hätten mich die anderen Starter wahrscheinlich für verrückt

erklärt ;-) ausserdem empfand ich das dann doch als etwas respektlos, schliesslich kämpft hier jeder um die Zeit hüstel mich

mal ausgenommen :-)

 

Zwischen Kilometer 15 und 16 tauchte Markus dann auf und sein überraschtes Gesicht könnt ihr Euch vorstellen *g* Jetzt

begann also mein neues Hobby “Schwager-Quälen”. Wir waren zeitlich etwas im Rückstand und mussten aufs Gas drücken.

Als entscheidendes Problem erwies sich die Tatsache das meine Zeit am Garmin nicht genau war, weil ich doch einige Minuten

nur rumgestanden bin (die Uhr war so eingestellt, das sie nur bei Bewegung läuft). Wir preschten so also durchs Hinterfeld,

Markus schwer am Schnaufen und ich immer mit einem Auge auf der Tempoanzeige am Garmin. Der Vorschlag von mir kurz noch

durch den Mac-Drive zu rennen wurde von Markus glatt weg abgelehnt und wir hetzten durch Filderstadt-Bernhausen.

 

18,19,20 Kilometer - wir wussten das es ganz knapp wird allerdings war auch klar das es nicht noch schneller geht! 2 kleine

Anstiege auf dem letzten Kilometer und die Tatsache das hier per Hand gestoppt wurde (da ist immer ein Zeitverlust von ein

paar Sekunden beim Start verbunden, vor allem wenn man hinten startet) sorgten dann dafür das lächerliche 3 Sekunden fehlten.

Das war natürlich ärgerlich, trotzdem hat Markus seine Bestzeit um mehr als 5 Minuten gesteigert!

 

Fazit: Ok meine Daten sehen schlechter aus als die von Markus ;-) Bestzeit um schlappe 36 Minuten verfehlt, das Ziel unter 1:30

zu laufen um 30 Minuten *g* Ich denke aber es war richtig diesen Lauf abzubrechen, es hätte keinen Sinn gemacht und der Frust

wäre sicherlich grösser gewesen! Das alles überragende Ziel heisst Schwäbisch Gmünd, hier will ich besser sein als letztes Jahr.

Die Ansage für Markus ist auch klar: Die paar Sekunden holen wir uns gemeinsam beim Halbmarathonstart in Großbottwar,

da ist der Pacemaker dann richtig eingestellt und verpasst nicht wieder das Ziel um 3 Sekunden, versprochen ;-)