Albmarathon in Schwäbisch Gmünd - einmal und nie wieder ?

 

Am vergangenen Samstag war es soweit, der letzte große Lauf für dieses Jahr. Günther und seine Frau Hermine waren bereits am

Freitag angereist. Wir wollten gemeinsam beim Ultra in Schwäbisch Gmünd noch einmal Gas geben. Von Fellbach nach

Schwäbisch Gmünd ist es nur ein Katzensprung und so kamen wir gut gelaunt morgens um halb neun im Start/Zielbereich an.

 

mini-Güntherundich1

vor dem Start in bester Stimmung

 

 

mini-Güntherundich2

diese Übung nach dem Zieleinlauf und ich würde

heute noch in Schwäbisch Gmünd liegen :-)

 

Ich gebe ehrlich zu das ich nicht besonders locker drauf war, ich wollte unbedingt nach dem verpatzten Köln Marathon noch

einmal ein anständiges Ergebnis erreichen. Natürlich machte ich mir auch einige Gedanken und mir gingen vor dem Start viele

Fragen durch den Kopf : Bin ich in der Lage den Köln Marathon zu vergessen ? Was wenn es wieder schlecht läuft ?

Wie steil sind die Anstiege wirklich ?

 

Im Grunde war ich froh als endlich los ging, ganz nach dem Motto: Die Wahrheit liegt auf der Strecke :-) Die erste Überraschung

schon nach wenigen Minuten, es gab ein Schild mit der Bezeichnung 1 Kilometer ! Vom Rennsteig war ich gewohnt das solche

Schilder nur alle 5 Km kommen, aber hier war wirklich jeder Kilometer ausgeschildert. Am Anfang traute ich dem Braten noch

nicht aber nach 3 Kilometer drückte ich mal auf die Uhr, ooh waren wir schnell ! Aber das war mir in dem Moment scheiß egal,

ich brauchte ein wenig ein gutes Gefühl um Mut und Ruhe für die weiteren Kilometer zu finden.

 

km

Zeit

Herzfr.

1

 

 

2

 

 

3

13:54

164

4

4:45

165

5

4:59

163

6

4:48

164

7

4:51

160

8

4:58

163

9

5:09

161

10

5:24

162

11

5:32

163

12

5:05

150

13

4:49

152

14

5:35

150

15

6:22

161

16

6:10

153

17

5:18

159

18

8:03

157

19

4:37

158

20

4:44

163

21

6:05

158

22

5:51

163

23

5:16

162

24

5:25

167

25

8:22

160

26

6:06

153

27

5:12

163

28

6:29

160

29

6:16

160

30

9:20

155

31

5:59

145

32

9:44

128

33

6:01

158

34

8:17

154

35

7:48

130

36

5:59

153

37

6:22

158

38

5:34

156

39

5:23

151

40

5:15

156

41

5:56

157

42

7:43

153

43

5:40

158

44

6:09

151

45

6:54

140

46

5:47

154

47

5:50

154

48

5:43

152

49

5:57

157

50

5:50

158

 

 

 

 

 

 

 

4:57:38

156

 

 

 

 

 

 

Bis zu Kilometer 14 war die Strecke eigentlich ziemlich harmlos und dann ging es los ! Wie an

den Zeiten links zu sehen kamen dann die ersten Steigungen. Bis hier waren Günther und ich

im Tandem unterwegs, jetzt allerdings stampfte ich den Berg entschlossen entgegen und Günther

fiel zurück ( die Erklärung dafür erfuhr ich später). Kilometer 18 rauf auf den Hohenstaufen,

es war hier so steil das ich mir dachte: “ besser gehen, laufen bringt hier nix”. Als ich auf dem

Weg bergab war kam mir Günther entgegen und sah nicht mehr ganz so glücklich aus wie beim

Start.

 

mini-Km24

bei Kilometer 24

Mir ging es zu diesem Zeitpunkt noch sehr gut,

so bald die Strecke es zuließ konnte ich noch

gute Zeiten laufen. Bei Kilometer 24 waren

unsere Mädels und ich hatte die leise Hoffnung

das ich um diesen großen Berg links von mir

drumrum komme :-) getäuscht, auf einmal ging

es hoch zum Anstieg auf den Rechberg. Ich

ging auch hier und war noch bestens gelaunt,

oben kurz etwas getrunken und ab ging es

talwärts.

 

 

 

Aber nicht lange und dann ging es auf den Stuifen ! Eine 757 m hoher Berg, der sich als äußerst

gemein zu diesem Zeitpunkt erwiess. Die Strecke war jetzt so steil, das habe ich nicht mal beim

Rennsteig erlebt ! Geschlagene 9 Minuten 20 “wanderte” ich bis zum Gipfel und jetzt war ich platt.

Ich war völlig ausgekühlt, hatte Durst und Hunger. Die nächsten 2 Kilometer zur Verpflegung

waren nicht unbedingt angenehm, weil es genau so steil wieder runter ging! Und irgendwie fand

das linke Knie diese Nummer nicht lustig, es zwinkte leicht oberhalb des Knies und ich war

etwas beunruhigt.

 

 

An der Verpflegung machte ich erst einmal “Mittagspause” es war ja jetzt schon 13 Uhr und das ist

für gewöhnlich die Zeit in der ich in unserer Kantine im Geschäft esse :-) also Tee, Cola,

5 Stückchen Brot und zwei so viereckige Teile die eher nach Vogelfutter aussahen, aber gut

schmeckten. Es kam nun eine Art “Schleife” sprich auf der anderen Seite kamen einem die Läufer

wieder entgegen ( hüstel war in diesem Moment nicht gerade förderlich für meine Motivation)

 

So wankte, schlich oder lief ich meinen Weg. Nebenher massierte ich immer wieder am hinteren

linken Oberschenkel rum und rechnete mir schon aus, das “diese Nummer” hier doch eher deutlich

über 5 Stunden dauern würde. So im Gedanken kam mir auf einmal einer entgegen und begrüßte

mich mit den Worten: Hallo Hintschi” Es war Wolfgang von marathon4you mit dem ich schon

seit längerem maile und mir war eigentlich schnell klar, denn sehe ich heute wieder :-) er hatte ja nur

1-2 Kilometer Rückstand.

 

 

Ich kam allerdings jetzt wieder etwas besser in die Gänge, war hauptsächlich an dem Strecken

Profil lag, es ging runter :-) Ich kam richtig gut ins Rollen, bis so bei Kilometer 43/44 der Motor

sprich die Beine wieder ins Stottern kamen. Ich war müde und wusste das ich jetzt ein kleines

Wunder brauche um die letzten Kilometer noch unter einem 6er Schnitt zu laufen um eventuell

doch noch unter 5 Stunden im Ziel zu landen.

 

Das Wunder hieß in meinem Fall Wolfgang :-) der kam auf einmal von hinten an und baute

mich noch einmal auf. Wir liefen jetzt miteinander und unterhielten uns ( oder jammerten wir uns

etwas vor ;-) Ruckzuck stand da auf einmal 47,48 und das Ziel war schon zu erahnen. Einzig

der letzte Kilometer kam mir so vor als wären tausende von Metern gewesen ;-) Nach 4:57:38

war es so weit ! Hand in Hand ging es über die Ziellinie, ich war platt und meine ersten Worte

im Ziel waren: “ Die Strecke laufe ich nie wieder selbst wenn die mir Geld dafür bieten :-)

 

Ich war richtig happy ( konnte das aber nicht so richtig zeigen weil mir etwas die Puste dafür

fehlte) nach dem eher unguten Gefühl nach Köln hatte ich noch einmal etwas “Gescheihtes” erreicht.

Natürlich wäre ich ohne die Hilfe von Wolfgang nicht unter 5 Stunden angekommen, aber es kam

Phasen in diesem Lauf wo ich mich schon lange damit abgefunden hatte über diese Wunschzeit

zu landen.

 

 

mini-Wolfgangundich1

Zieleinlauf

mini-Wolfgangundich3

keinen Meter mehr :-)

 

 

Aber was war eigentlich mit Günther? Er war mir auf den Wendestrecken nie begegnet und ich war doch überrascht, das

er schon im Ziel war! Leider musste er bei Kilometer 24 aufgeben, er hatte große Probleme mit der linken Hüfte und ist

bei unseren Frauen ausgestiegen ( war sicherlich die richtige Entscheidung).

 

 

Mit dem Abstand von zwei Tagen und wesentlich lockeren Beinen als nach dem Köln Marathon, muss ich schon sagen der

Albmarathon in Schwäbisch Gmünd hat es in sich! Die Anstiege sind richtig steil und die Frage ob Rennsteig oder Albmarathon

schwerer ist kann ich nicht wirklich beantworten. Aber vielleicht kann man das nach einem zweiten Start ;-)

 

 

 

 

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